Rot-Weiss Rankweil Vereinshymne
12.08.2019
Rot-Weiss Rankweil Vereinshymne
12.08.2019

MAMA


(du sollst doch nicht um deinen Jungen weinen...)



(von Marlene Solèr-Häusle)

 

Heintje war unser Favorit. Mein Bruder hat schon im Alter von sechs Jahren sehr gerne gesungen. Heintjes Lieder haben unseren Vater begeistert und er hat diese Vorliebe natürlich auf uns übertragen. Das war nicht gerade uneigennützig. Er wollte aus meinem Bruder einen Star machen. Das Lied „Mama“ hat mein Bruder, der schon seit seinem 10. Lebensjahr im Internat lebte, allerdings richtig gehasst... Einmal zu Weihnachten bekamen wir einen Kofferplattenspieler.


 

 

Auf diesem konnten wir nun endlich Singles und LPs hören. Es war ein prickelndes Gefühl, wenn Papa den Plattenspieler aufstellte. Es knisterte und wir warteten gespannt auf den ersten Ton. Neben Peter Alexander, Roy Black, Freddy Quinn und Heintje hörten wir seit Neuestem auch Wilma. Wilma war das weibliche Gegenstück zu Heintje. Von Wilma habe ich die erste Single geschenkt bekommen. Ich habe zig Male versucht, die Lieder mit Wilma mitzusingen. Papa ist dann mit uns nach Laterns in ein Tonstudio gefahren und wir durften das erste Mal in ein Mikrophon singen.

Natürlich zuerst mein großer Bruder, so ungefähr eine Stunde, und dann auch ich zum Schluss. Die Mädchen des Hauses waren etwas jünger als ich. Sie standen mit ihren schwarzen Kulleraugen bewundernd um uns herum. Allerdings hatten sie nur Augen für meinen Bruder, der im Heintje-Style vor sich hinträllerte. Gegen Abend ging‘s in unserem grünen Ford wieder nach Rankweil. Mit Begeisterung spielten wir unsere Aufnahmen der Mama vor. Ich bewunderte das Können meines Bruders und strahlte ihn mit dem Lächeln der kleinen Schwester an.


 

Er war der Größte!
Mein Bruder, der Sänger!
Mein Bruder, der Musikstar!

Musik ist für uns immer noch unser Ausdruck von Lebensfreude und Lebensmut

und mein Bruder für immer

mein Star!